Laufen erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, doch gerade Anfänger und Freizeitläufer sind oft von Verletzungen betroffen. Eine der häufigsten Laufverletzungen der unteren Extremität ist das Schienbeinkantensyndrom, auch bekannt als mediales tibiales Stresssyndrom. Etwa 13,2 bis 17,3% der Läufer sind davon betroffen (Menendez et al. 2020).

Definition und Symptome: Das Schienbeinkantensyndrom ist eine Überlastungsverletzung, die typischerweise durch wiederkehrende Schmerzen an der mittleren und/oder hinteren Schienbeinkante gekennzeichnet ist. Diese Schmerzen treten während Belastung auf und lassen in Ruhephasen nach (Mubarak et al. 1982).

Ursachen: Die genaue Ursache des Schienbeinkantensyndroms ist noch nicht vollständig verstanden. Eine gängige Theorie besagt, dass dauerhafter Muskelzug an der Knochenhaut eine Entzündungsreaktion auslöst (Reshef und Guelich 2012). Risikofaktoren können intrinsischer (anatomische) oder extrinsischer (umweltbedingter) Natur sein, wobei die Laufmechanik eine wichtige Rolle spielt.

Diagnose: Die Diagnose basiert auf Anamnese und körperlicher Untersuchung. Typischerweise berichten Patienten über Schmerzen entlang der Schienbeinkante während und nach dem Training. Eine Empfindlichkeit entlang eines bestimmten Abschnitts der Schienbeinkante ist diagnostisch aussagekräftig. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können zur Differentialdiagnose herangezogen werden (Lohrer et al. 2019).

Feststellung der Verletzungsart: Es gibt verschiedene Arten des Schienbeinkantensyndroms, die unterschiedliche Therapieansätze erfordern. Die genaue Identifizierung der Verletzungsart ist daher wichtig für eine optimale Behandlung (Lohrer et al. 2019).

Therapie: Die Therapie des Schienbeinkantensyndroms umfasst verschiedene Ansätze. Eine konservative Behandlung, bestehend aus Edukation und einem progressiven Belastungsaufbau der Rumpf- und Beinmuskulatur, zeigt in den meisten Fällen gute Erfolge (Menendez et al. 2020). Es ist wichtig, den Patienten über die Erkrankung aufzuklären und ein angemessenes Belastungsmanagement zu vermitteln.

Effektive Übungen: Es gibt eine Vielzahl von Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur, die zur Rehabilitation des Schienbeinkantensyndroms beitragen können.

Fazit: Das Schienbeinkantensyndrom kann erfolgreich diagnostiziert und behandelt werden, vorzugsweise konservativ. Eine zu schnelle Rückkehr zum Laufsport kann jedoch das Risiko einer erneuten Verletzung erhöhen. Eine professionelle Therapieplanung und deren Durchführung sind daher ratsam, um langfristige Komplikationen zu vermeiden.

 

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Quellenangaben:
  1. Damsted, Camma, Simone Glad, Rasmus Oestergaard Nielsen, Henrik Sørensen, und Laurent Malisoux. „IS THERE EVIDENCE FOR AN ASSOCIATION BETWEEN CHANGES IN TRAINING LOAD AND RUNNING-RELATED INJURIES? A SYSTEMATIC REVIEW“. International Journal of Sports Physical Therapy 13, Nr. 6 (Dezember 2018): 931–42. https://doi.org/10.26603/ijspt20180931.

  2. Lohrer, Heinz, Nikolaos Malliaropoulos, Vasileios Korakakis, und Nat Padhiar. „Exercise-Induced Leg Pain in Athletes: Diagnostic, Assessment, and Management Strategies“. The Physician and Sportsmedicine 47, Nr. 1 (2. Januar 2019): 47–59. https://doi.org/10.1080/00913847.2018.1537861.

  3. Menéndez, Claudia, Lucía Batalla, Alba Prieto, Miguel Ángel Rodríguez, Irene Crespo, und Hugo Olmedillas. „Medial Tibial Stress Syndrome in Novice and Recreational Runners: A Systematic Review“. International Journal of Environmental Research and Public Health 17, Nr. 20 (13. Oktober 2020): 7457. https://doi.org/10.3390/ijerph17207457.

  4. Moen, M. H., S. L. Schmikli, A. Weir, V. Steeneken, G. Stapper, R. de Slegte, J. L. Tol, und F. J. G. Backx. „A Prospective Study on MRI Findings and Prognostic Factors in Athletes with MTSS: MRI Findings and Prognostic Factors in Athletes with MTSS“. Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports 24, Nr. 1 (Februar 2014): 204–10. https://doi.org/10.1111/j.1600-0838.2012.01467.x.

  5. Mubarak, Scott J., Robert N. Gould, Yu Fon Lee, Donald A. Schmidt, und Alan R. Hargens. „The Medial Tibial Stress Syndrome: A Cause of Shin Splints“. The American Journal of Sports Medicine 10, Nr. 4 (Juli 1982): 201–5. https://doi.org/10.1177/036354658201000402.

  6. Reshef, Noam, und David R. Guelich. „Medial Tibial Stress Syndrome“. Clinics in Sports Medicine 31, Nr. 2 (April 2012): 273–90. https://doi.org/10.1016/j.csm.2011.09.008.

  7. Vtasalo, Jukka T., und Martti Kvist. „Some Biomechanical Aspects of the Foot and Ankle in Athletes with and without Shin Splints“. The American Journal of Sports Medicine 11, Nr. 3 (Mai 1983): 125–30. https://doi.org/10.1177/036354658301100304.