Bandscheibe – Alles, was Sie darüber wissen sollten

1) Was gibt es überhaupt für Bandscheiben-Verletzungen?

Für diesen Artikel unterteilen wir die Bandscheibenverletzungen in 3 Arten:
(Bis heute ist man sich bei der Benennung der einzelnen Verletzungen nicht einig, da die Begriffe international verschieden verwendet werden.)

-Bandscheibenvorwölbung
-Bandscheibenvorfall ohne Austritt („contained“)
-Bandscheibenvorfall mit Austritt („uncontained“)

Die Bandscheiben an sich besteht grob beschrieben aus 2 Teilen, dem inneren Kern und dem sogenannten Faserring. Bei einer Vorwölbung wird der Faserring verformt. Beim Bandscheibenvorfall ohne Austritt kommt es zum Durchdringen des Faserrings durch das Kernmaterial bei intaktem Kern. Beim Bandscheibenvorfall mit Austritt wird der Faserring durchdrungen und das Kernmaterial tritt aus.

 

2) Symptomatische und Asymptomatische Bandscheibenveränderungen im Vergleich

Bandscheibenveränderungen kommen bei Menschen mit Rückenschmerz-Symptomen häufiger vor als bei Menschen ohne Rückenschmerz-Symptomen. Da deutet auf einen prognostischen Faktor von Rückenbeschwerden hin, den man nicht missachten sollte.

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26359154)

 

3) Auftreten der Bandscheibenveränderungen bei Menschen ohne Rückenschmerz-Symptome

Man beobachtet allerdings ein ähnlich häufiges Vorkommen von Bandscheibenveränderungen bei Menschen ohne Rückenschmerz-Symptomen. Demnach scheinen die Bandscheibenveränderungen alleine nicht immer der ausschlaggebende Faktor für körperliche Beeinträchtigungen und Schmerzen zu sein.

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4464797/)


4) Heilungsraten der Verletzungen

Super Nachrichten für alle Betroffene! Die Bandscheiben haben gute Tendenzen sich über eine gewisse Zeit von alleine zu regenerieren (Zeitspanne 3 Monate bis 1 Jahr):

41% aller Bandscheibenvorwölbung
70% aller Bandscheibenvorfälle ohne Material- Austritt („contained“)
96% aller Bandscheibenvorfälle mit Austritt („uncontained“)

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25009200)

Das gesamte Vorkommen einer Resorption eines Bandscheibenvorfalls im unteren Rücken beträgt 66,6%.

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28072796)


5) Fazit

Können Bandscheibenverletzungen also Schmerzen verursachen?
-Ja, das können sie.

Müssen sie Schmerzen verursachen?
-Nein, definitiv nicht.

Wie man sieht, gibt es viele Menschen mit Bandscheibenveränderungen (dazu zählen Vorfälle, Vorwölbungen, Höhenminderungen,…) ohne Beschwerden. Daraus lässt sich schließen, dass sie nicht der alleinige Grund für auftretende Schmerzen sein müssen. Wie kann es sein, dass Person A Schmerzen verspürt und Person B das nicht tut, obwohl sie auf dem Bild die gleiche Verletzung haben? Wenn es um Schmerzen geht scheinen sehr viele Faktoren eine Rolle zu spielen. Den Menschen als einzigartiges und komplexes Individuum nur auf seine strukturellen Faktoren zu reduzieren (hier die Bandscheibe gemeint), wäre äußerst fahrlässig. Genauso fahrlässig wäre es, der Wichtigkeit der Strukturen, ihrer Physiologie und dazugehörigen Heilungsphasen keine Beachtung zu schenken.

Demnach sollte in der Rehabilitation von Rückenschmerzen mit Beteiligung der Bandscheiben immer individuell auf die Person in ihrer momentanen Situation eingegangen werden. So ist dann jede Therapie ist anders, so wie jeder Mensch anders ist. Wir holen Sie dort ab, so Sie gerade sind und bringen Sie dorthin, wo Sie hinmöchten.

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David Kunzmann

Ich bin Sportphysiotherapeut, Personal-Trainer und Eigentümer eines kleinen Unternehmens. Ich manage und optimiere die Rehabilitation und Leistungsfähigkeit von Leistungssportlern & aktiven Erwachsenen.

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